Bongartz Theodor Heinrich
Theodor Heinrich Bongartz (25. Dezember 1902 in Krefeld ; 15. Mai 1945 in Böckingen) war ein deutscher SS-Oberscharführer und
als Leiter des Krematoriums im Konzentrationslager Dachau verantwortlich für die Ermordung zahlreicher Gefangener, darunter Georg Elser. Bongartz wurde zum Gipser ausgebildet und arbeitete als
solcher von 1922 bis 1930 in Krefeld. Nach Ablegung der Meisterprüfung trat er 1928 in die SA und 1932 in die SS sowie NSDAP (Mitgliedsnr. 1.270.287) ein. Anschließend arbeitete er bei der
Heeresstandortverwaltung Krefeld als Heizer und Maschinist. Im November 1939 wurde er Mitglied der Brunner Totenkopf-Standarte. Ab 1940 gehörte er dem Kommandanturstab des KZ Dachau an und wurde zunächst beim Wachbataillon eingesetzt. Danach leitete er das Krematoriumskommando
im KZ Dachau.
Bongartz' Frau, mit der er vier Töchter hatte, nahm sich 1941 das Leben. Am 9. April 1945 gegen 23:00 Uhr ermordete Bongartz den Hitler-Attentäter Georg Elser durch einen Genickschuss. Der Befehl
erging von Adolf Hitler persönlich; es sollte dabei aussehen, als wäre Elser bei einem Luftangriff umgekommen. Nach dem Abmarsch der Häftlinge in fünf Todesmärschen und der Sprengung des
Krematoriums ergriff Bongartz, als Wehrmachtssoldat getarnt, am 28. April 1945 mit anderen SS-Männern des KZ Dachau die Flucht vor der anrückenden US-Armee. Er wurde jedoch von US-Soldaten in Württemberg entdeckt
und ins Kriegsgefangenenlager in Heilbronn-Böckingen gebracht. Dort verstarb Bongartz am 15. Mai 1945. Als Todesursache wird offiziell Tuberkulose genannt, möglicherweise war Bongartz jedoch an
Hepatitis oder Leberzirrhose erkrankt. Sein Grabstein in der Kriegsgräberstätte auf dem Friedhof Heilbronn-Böckingen wurde 2001 von der Verwaltung entfernt und befindet sich seit 2008 in der
Georg-Elser-Gedenkstätte Königsbronn.