Schuster Josef
Josef Schuster (geboren 1954 in Haifa) ist ein deutscher Internist und seit November 2014 Präsident des Zentralrates der Juden in Deutschland (ZdJ).
Die Familie seines Vaters ist seit spätestens Mitte des 16. Jahrhunderts in Unterfranken ansässig. Er ist Sohn des Kaufmanns und Verbandsfunktionärs David Schuster, der 1938 aus Deutschland nach Palästina floh, wo er bei einer Baufirma arbeitete. Beide Eltern von Josef Schusters Mutter kamen im Konzentrationslager Auschwitz ums Leben. Seine Eltern siedelten mit ihm 1956 nach Deutschland über.
Schuster legte das Abitur in Würzburg ab und absolvierte dort auch ein Studium der Medizin sowie eine Facharztausbildung am Juliusspital. Er betreibt seit 1988 eine eigene Praxis für innere Medizin. Er ist ehrenamtlich beim Deutschen Roten Kreuz als Notarzt und in der Wasserwacht tätig. Schuster ist zudem Mitglied der Bioethik-Kommission der Bayerischen Staatsregierung sowie der Zentralen Ethik-Kommission der Bundesärztekammer.
1998 wurde Schuster zum Vorsitzenden der jüdischen Gemeinde in Würzburg gewählt, ein Amt, welches bereits sein Vater von 1958 bis 1996 ausgeübt hatte. 2002 erfolgte die Wahl zum Präsidenten des bayerischen Landesverbandes der israelitischen Kultusgemeinden und 2010 zum Vizepräsidenten des Zentralrats der Juden in Deutschland. Am 30. November 2014 wurde er als Nachfolger von Dieter Graumann zum Präsidenten des ZdJ gewählt.