Vogel Rolf
Rolf Vogel (3. September 1921 in Berlin-Charlottenburg) ist ein ehemaliger deutscher Journalist.
Rolf Vogel ist der Sohn des Journalisten und KPD-Mitglieds Kurt Vogel. Er machte 1939 in Berlin sein Abitur und wurde 1940 zur Wehrmacht eingezogen. Dort wurden im Sommer 1940, die nach den Nürnberger Gesetzen als Halbjuden kategorisierten Personen als wehrunwürdig entlassen. Vogel wurde bei Emil Dovifat als Student der Zeitungswissenschaft in Berlin immatrikuliert, während seine Mutter von der Gestapo verhaftet und in das Ghetto Theresienstadt deportiert wurde. Vogel zog nach Württemberg, wo er in ein Mischlingsarbeitslager eingewiesen wurde. Er hatte Verbindung zum deutschen Widerstand. So berichtete er oft von der Haltung von Josef Wimmer und Clemens August Graf von Galen und würdigte die menschliche Anständigkeit von Hans Fritzsche, der sich um Vogels Mutter sorgte.
Nach dem Zweiten Weltkrieg war Vogel Berichterstatter der Nürnberger Prozesse und in der Bundesrepublik Deutschland stellvertretender Leiter des Bonner Büros der Europäischen Gemeinschaft. Er produzierte 1955 im Auftrag des Bundespresseamtes den Film Israel – Land der Hoffnung und 1958 mit Axel Springer den von Herbert Viktor gedrehten Dokumentarfilm Paradies und Feuerofen. Basierend auf den Aussagen von Max Merten in einem Verfahren in Athen eröffnete Fritz Bauer im Juni 1960 ein Ermittlungsverfahren gegen Hans Globke. Walter Heynowski drehte 1961 den Dokumentarfilm AKTION J, der eine Absprache Globkes mit den Schweizer Behörden zum Gegenstand machte. Konrad Adenauer ließ Vogel vom Bundesnachrichtendienst engagieren, um Hans Globke im Verfahren gegen Adolf Eichmann zu entlasten. Vogel gab an, dass er mit Otto Lenz oftmals über die Arbeit Globkes gesprochen hatte. Aus diesen Gesprächen wüsste er, dass Globkes Tätigkeit darauf gerichtet war, mit Hilfe seines Kommentars den Mischlingen ersten Grades so weit wie möglich Hilfe und Erleichterung zu bringen. Vogel ließ sich als Journalist der „Deutschen Zeitung“ aus Köln beim Eichmann-Prozess akkreditieren.
Am 29. Juni 1961 brach Vogel mit Frank Lynder in das Zimmer von Friedrich Karl Kaul im King David Hotel ein und entwendete Unterlagen; darunter waren auch Prozessvollmachten von Opfern des KZ Auschwitz, um als Nebenkläger im Eichmann-Prozess aufzutreten. Der Bundesnachrichtendienst prüfte, ob es sich hier um Hehlerei handeln würde, falls die Unterlagen Kaul zum Kauf angeboten würden. Konrad Adenauers Spezialist für Israel-Kontakte, Vogel, begleitete Franz Josef Strauß im Mai 1963 nach Lod. Vogel war Herausgeber der Deutschland-Berichte als Öffentlichkeitsarbeiter der Bundesregierung.