Coler Ulrich von

Publié le par Roger Cousin

Ulrich von Coler (6. Dezember 1885 in Küstrin ; 19. Mai 1953 in Timmendorfer Strand) war ein deutscher Oberst der weißen finnischen Armee im Finnischen Bürgerkrieg und Oberst der Wehrmacht im Zweiten Weltkrieg.

Coler Ulrich von

Coler war preußischer Berufssoldat. Er wurde während des Ersten Weltkriegs als Oberleutnant im September 1915 nach Lockstedt kommandiert und führte im Finnischen Bürgerkrieg als Hauptmann (seit 1916) mit 38 weiteren deutschen Offizieren die rund 1.250 Soldaten starke 3. Kompanie der finnischen Jäger in Estländisches Kampfgebiet. Anfang März 1918 kam er mit den ersten Heimfahrern nach Finnland. Er wurde Oberst der Weißen Finnischen Armee und Kommandeur der 2. Division bis zum Sieg über die revolutionäre finnische Bewegung wenige Monate später. Die deutschen Offiziere wurden danach wieder aus dem finnischen Heer ausgegliedert.

Coler erwartete 1919 keine Stellung in der Vorläufigen Reichswehr und wechselte für zehn Jahre zu finnischen weißen paramilitärischen Milizen. Durch die Aufrüstung der wachsenden Reichswehr sah Coler wieder eine berufliche Perspektive im inzwischen nationalsozialistischen Deutschland und kehrte 1934 dorthin zurück. Im Zweiten Weltkrieg fungierte er als Regimentskommandeur im Polenfeldzug 1939, ab Sommer 1940 als leitender Besatzungsoffizier (Feldkommandant) in Nordfrankreich (Quimper) und auf der Krim, zuletzt als Oberst. Coler prahlte mit rassisch motivierten Morden während seiner Zeit in Polen. Auch auf der Krim war er mit großer Wahrscheinlichkeit persönlich an Erschießungen von Juden beteiligt.

Über sein Gebaren berichteten beteiligte Offiziere in einem Nachkriegsverfahren vor dem Landgericht Düsseldorf: er habe stets das eigene „Herrenmenschentum“ bzw. das „Untermenschentum der russischen Bevölkerung“ betont, habe Untergebene aufgefordert, bei Exekutionen vorher Bilder von den Opfern zu machen, um „deren Kümmerlichkeit zu belegen“, und unter „Schwenken seiner Pistole von deren Gebrauch geprahlt“. 1917 heiratete er Edit von Coler, geborene Manzel-Heinemann. Drei Jahre nach der Geburt ihrer einzigen Tochter Jutta trennte sich das Paar 1922. Sein gleichnamiger Sohn aus einer anderen Beziehung, Oberst a. D. der Bundeswehr, war in den Jahren 1958, 1962 bis 1964, Offizier des Panzergrenadierbataillons 1961.

Publié dans Militaires

Pour être informé des derniers articles, inscrivez vous :
Commenter cet article